Dienstag, 26. Februar 2013

Prozess gegen Anti-Atom-Aktivisten rückt näher



Trotz angekündigtem Ausstieg der Bundesregierung aus der Atomkraft, rechtliche Verfolgung des Anti-Atom Protests.



Auf nahezu der gesamten Strecke von Protesten begleitet waren am 16./17.02.2011 fünf Castor-Behälter, gefüllt mit 16 Kilogramm Plutonium und über 500 Kilogramm Uran aus dem ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe nach Lubmin gebracht worden. Zwischen Rostock und Stralsund musste der Transport mehrmals stoppen, einmal etwa drei Stunden, da sich Personen auf den Bahngleisen befanden, die nicht ohne weiteres entfernt werden konnten. Protest „gegen den scheinheiligen Atomausstieg der Bundesregierung“ so die damalige Pressemitteilung. Denn, so weiter „SuperGAU-Risiko für weitere mehr als 10 Jahre durch den Betrieb von AKW, immer noch mehr Atommüll, für den es wahrscheinlich keine Lösung gibt, Ausbau der Urananreicherungsanlage Gronau, Deutschland und hierbei Rostock an prominenter Stelle, als Drehscheibe internationaler Atomtransporte, weiterhin Investitionen in Kernkraftforschung im eigenen Land und Atomkraftwerken im Ausland. Das ist kein Ausstieg! Wir schlucken nicht die Schlummerpille der Bundesregierung und stellen uns zufrieden mit dem Brosamen, ein paar alte AKW stillzulegen. Castortransporte sind ein Anlass unter vielen, diesen Missstand aufzuzeigen, um eine dringend benötigte Änderung zu bewirken! Atomausstieg bleibt Handarbeit“.Obwohl in hohem Maße legitim, wird nun erneut versucht, den Anti-Atom Protest zu kriminalisieren, indem Tatbestände konstruiert werden. Ein Aktivist des Anti-Atom Bündnisses wird im Zusammenhang mit der oben genannten Aktion der Straftatbestand der Nötigung beschuldigt. Die Hauptverhandlung ist angesetzt worden, auf Donnerstag, den 07. März 2013 ab 10 Uhr im Amtsgericht Ribnitz-Damgarten. Der Beschuldigte sieht den Prozess auch als Plattform, um weiter kritisch über den sogenannten Ausstieg zu diskutieren: “Ich möchte diesen Prozess politisch führen, weil ich den Eindruck habe, es geht hier nicht um mich und ein ahndungswürdiges Vergehen, sondern ich stehe stellvertretend für viele auf der Anklagebank, stellvertretend für Menschen, denen das Recht verweigert werden soll, ihre Meinung darzustellen und gegen unhaltbare Zustände entschieden Stellung beziehen. Ein solches Verfahren hätte nie eröffnet werden dürfen. Die Justiz zeigt sich als Handlanger der Atomindustrie.“ “Ich würde mich freuen, wenn dieser unschöne Anlass Grund geben würde, erneut noch einmal die Problematik des so genannten Ausstiegs aus der Atomkraft für Deutschland zu thematisieren. Ich wünsche mir ein Publikum, welches ebenso kritisch mit der Thematik des Atomausstiegs umzugehen weiß, wie mit der Verfahrensweise des Amtsgerichts!“Die Verhandlung ist öffentlich. 

Dienstag, 22. Mai 2012

Atomtransport nach Lubmin

Wie vor kurzem bekannt wurde, ist ein Atomtransport nach Lubmin noch in dieser Woche geplant. So berichtete contrAtom. Es handelt sich laut Betreiber EnBW um zwei Dampferzeuger sowie zwei Motoren, die am Donnerstag, 24.05., auf dem Wasserweg zur weiteren Bearbeitung durch die Energiewerke Nord GmbH nach Lubmin transportiert werden sollen. Durch die Dampferzeuger wurde radioaktives Speisewasser gepumpt, sie wiegen jeweils rund 160 Tonnen. Die aus Obrigheim stammenden Teile sollen in Lubmin für die Endlagerung vorbereitet werden. Danach sollen sie dann wieder nach Obrigheim zurück, um dort auf die Endlagerung zu warten. Andere Teile sollen "freigemesen" werden, und in den konventionellen Rohstoffkreislauf zurück geführt werden. Die Teile strahlenden dann zwar noch immer, jedoch unter den angegebenen Messwerten.

Im Zwischenlager Nord ist noch viel Platz, so kommen immer neue Pläne, was so alles in die Hallen bei Greifswald soll. Auch beim dem Reaktor des Forschungsschiffes "Otto Hahn" werden die Stimmen nun lauter, den Reaktordruckbehälter in Lubmin zu lagern. Die Brennstäbe wurden bereits nach Lubmin transportiert.

Dienstag, 6. März 2012

Nach Castor-Transporten - vier Gewahrsamnahmen rechtswidrig

(dpa/mv) Das Amtsgericht Wolgast hat vier Gewahrsamnahmen von AtomkraftgegnerInnen als rechtswidrig eingestuft, die sich an Protesten gegen Castor-Transporte ins Zwischenlager Nord bei Lubmin beteiligt hatten. Die betroffenen AtomkraftgegnerInnen seien nicht wie gesetzlich vorgeschrieben innerhalb weniger Stunden einem Richter zur Anhörung vorgeführt worden, sagte Richter Andreas Hennig am Dienstag in Wolgast der Nachrichtenagentur dpa. Nach den Transporten im Dezember 2010 und Februar 2011 waren 22 Castor-Gegner vor Gericht gezogen, um nachträglich feststellen zu lassen, ob das Vorgehen der Polizei rechtmäßig war.
16 Beschwerden wurden zurückgewiesen, zwei Verfahren wurden an das Verwaltungsgericht verwiesen. Nach Ansicht der KlägerInnen hatte die Polizei das sogenannte Unverzüglichkeitsgebot verletzt, weil sie stundenlang ohne richterliche Anhörung in der Gefangenensammelstelle Wolgast festgehalten worden waren.
Bei den Transporten mit hoch radioaktivem Abfall aus Karlsruhe und Frankreich war es in Mecklenburg-Vorpommern zu meist friedlichem Protest von Castor-GegnerInnen gekommen. Bei dem Transport im Februar 2011 kam es zu 104 Gewahrsamnahmen, zwei Monate zuvor hatte die Polizei 74 Gewahrsamnahmen angeordnet. Die Kläger hatten vor Gericht argumentiert, dass damit ihr Grundrecht auf freie Meinungsäußerung und Demonstrationsfreiheit verletzt worden sei.


Artikel auch hier zu finden.

Keinen Anschein der Legalität geben

Verfahren am Amtsgericht Potsdam gegen Anti-Atom-Aktivisten nach kurzer
Verhandlung auf Kosten der Staatskasse eingestellt

Vor gut einem Jahr fuhren fünf Castorbehälter aus Karlsruhe in das Zwischenlager Nord bei Lubmin. Für viele Menschen war das ein Grund, ihren Protest an und auf die Schiene zu bringen. In der vorpommerschen Doppelstadt Ribnitz-Damgarten gab es neun Menschen, die den Castortransport mit einer Blockade  für mehr als 30 Minuten aufhielten. Der Castortransport ist bis an die Blockade heran gefahren.
Die Polizei löste die Blockade auf und die Menschen gingen freiwillig vom Gleis. Sonst, so die Aussage des Einsatzleiters, begingen die DemonstrantInnen eine Ordnungswidrigkeit. Es folgte das übliche Prozedere der Personalienaufnahme und kleinere Diskussionen mit den Beamtinnen.

Die Bußgeldbescheide wurden ignoriert, Einsprüche geschrieben und auf die Einstellung gewartet. Das Gericht setzte einen Verhandlungstermin fest. Es wurde ernst.  Viele, bis auf Andreas Ben Kleinschmidt zahlten. Kleinschmidt suchte sich Unterstützung und fand sie schnell in der Anti-Atom Bewegung. Hanna Poddig erklärte sich bereit, ihn als Rechtsbeistand vor Gericht zu unterstützen.

In der Verhandlung eröffnete Poddig ihre Diskussion umgehend mit ihrem Anliegen: Versammlungen auf Gleisen machen ein Bußgeld unmöglich, solange die Menschen nach Auflösung freiwillig gehen. Die Richterin stand dem Anliegen positiv gegenüber, verwickelte sich jedoch immer wieder in Widersprüche. Sie war zudem der Meinung, dass die Teilnahme bei angemeldeten Versammlungen Geld koste. Dies nahm sie nach Protest der angereisten ZuschauerInnen aber wieder zurück. Poddig gab mehrfach an, dass ein Gutachten existiere, welches die Legitimation von Gleisblockaden belege. Die Richterin dem Gutachten zwar zugeneigt, hielt den Fall der Blockade bei Ribnitz keineswegs darauf anwendbar. Gründe nannte sie dafür jedoch keine. Als der Beschuldigte auf Nachfrage der Richterin erklärte, wie kalt es an diesem Morgen war, und wie lange er von der Polizei festgehalten worden war, wurde das Verfahren eingestellt. Die Richterin wollte nicht den Anschein vermitteln, Gleisblockaden seien legal, obwohl sie es unterschwellig blicken lies.

Freitag, 9. Dezember 2011

Räumung der Sitzblockade

Ein aktuelles Video vom 27./28. 11. 2011.
Nach fast 130 Stunden erreichten die elf Castorbehälter mit der strahlenden Fracht das Zwischenlager in Gorleben. Nach unzähligen Protesten friedlicher Atomkraftgegner bleibt nur noch: Wenn die Regierung weiterhin auf Gorleben als Zwischen- oder sogar als Endlager setzt, dann werden diese Proteste mit Sicherheit nicht die Letzten gewesen sein.



Strahlemenschen melden sich zurück

Nach einer langen Pause, melden wir uns nun zurück. Ab jetzt werdet ihr regelmäßig neue Informationen auf diesem Blog finden.


Hier

Sonntag, 26. Juni 2011

Dienstag wieder Strahlemenschentreffen

Am Dienstag, dem 28.06.2011, treffen sich die Strahlemenschen und alle SympathisantInnen wieder um 19.00 Uhr im AJZ Kita (Am Bleicherberg 2, 18311 Ribnitz). Diesmal soll es um die Neuverteilung von Verantwortlichkeiten und die anstehende Fahraddemo gehen. Des weiteren wird ein interessanter Film gezeigt zum Thema Energierevolution. Für das leibliche Wohl wird gesorgt.

Wir freuen uns auf das Treffen und hoffen, viele bekannte und unbekannte Gesichter begrüßen zu dürfen.

Sonntag, 5. Juni 2011

Vorerst letzte Mahnwache!!!!!

Am Montag (06.06.2011) findet nun vorerst zum letzten Mal unsere Mahnwache auf dem Ribnitzer Marktplatz um 18.00 Uhr statt. Wir hoffen auf rege Beteiligung, tolle Redebeiträge und Ideen für weitere Aktionen. Bringt auch eure Verwandten und Freunde mit! 



Sonntag, 22. Mai 2011

Montag wieder Mahnwache!

An diesem Montag, dem 23.05. findet wieder eine Mahnwache auf dem Ribnitzer Marktplatz statt. Ab 18.00 Uhr versammeln sich dort AtomkraftgegnerInnen, m für die Abschaltung zu demonstrieren und an die schrecklichen Ereignisse in Fukushima zu erinnern.