Mittwoch, 17. November 2010

"Alle gegen Castor, aber niemand sagt ihn ab"

Pressemitteilung des
Rostocker Anti-Atom-Netzwerkes (RAN) vom 17. November 2010

"Alle gegen Castor, aber niemand sagt ihn ab"

Sehr geehrte Damen und Herren,

gegen 10Uhr fand heute eine aktuelle Stunde zum Castortransport ins
Zwischenlager Nord bei Lubmin statt. Ministerpräsident Sellering befürwortet
den Protest und kritisiert die Pläne, weiteren Atommüll nach
Mecklenburg-Vorpommern zu bringen. Das Rostockker Anti-Atom-Netzwerk begrüßt
diese Unterstützung und freut sich über eine große und breite Beteiligung
bei der Auftaktdemonstration am 11.12. in Greifswald.

Dennoch kritisieren wir, dass der Transport immer noch stattfinden soll. Der
Sprecher Adelwin Bothe vom Rostocker Anti-Atom-Netzwerk kommentierte die
Diskussion wie folgt: "Wer etwas will, findet Wege! Wer etwas nicht will, sucht
Gründe."

Der Aussage, dass der Landesregierung die Hände gebunden seien, da
Castortransporte Angelegenheit des Bundes, widerspricht der Sprecher
deutlich. Bereits am 17.10.1991 hatte der Schweriner Landtag mit den Stimmen
aller Fraktionen dem Bau eines Zwischenlagers in Greifswald zugestimmt, wenn
darin ausschließlich Atommüll aus dem ehemaligen AKW Greifswald und
Rheinsberg eingelagert werde.
Weitere Gründe sind die fehlende "Isolationszelle" für undichte
Castorbehälter, sowie fehlende Katastrophenschutzpläne. Weder für die
hiesige Bevölkerung noch für die zehntausende Touristen, die in den
Sommermonaten ihren Urlaub in der Nähe des Zwischenlagers verbringen, gäbe
es Notfallpläne. Nicht zuletzt ist der Transport politisch nicht
durchsetzbar, weil es massive Proteste geben wird, unter denen der Transport
nur durchsetzbar sei, wenn wie zuletzt in Gorleben, zahlreiche
Grundrechtsverstöße in Kauf genommen werden.

Wir fordern Ministerpräsident Sellering auf, alle Hebel in Bewegung zu
setzen, um den Transport abzusagen. Noch ist es nicht zu spät!


Mit sonnigen Grüßen,
Adelwin Bothe
Rostocker Anti-Atom-Netzwerk

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